Liebe
Audi-Freunde
es ist zwar schon ne Weile her das ich meinen Audi zerlegt habe, aber dennoch bleibt man
von einer Leidenschaft niemals verschont. Obwohl ich eigentlich meinte aus dem Alter raus
zu sein in dem man regelmässig von seinem Hobby erzählt und dabei mit schmutzigen
und vermackten Fingern wild gestikuliert,
hat es mich nach langer Zeit wieder mal erwischt !
Kurz: Ich musste in die Halle und meinen Audi mal wieder auf Vordermann bringen.
Und davon möchte ich euch hier erzählen. |
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Es begann also
mit einer gepflegten Audiwäsche um das meiste an äusserlichem Dreck verschwinden zu
lassen. Die Jahre hinterlassen eben ihre Spuren, auch wenn dieses Fahrzeug nicht für den
Alltagsgebrauch bestimmt ist. Und weil es noch deutlich älter werden soll, als die
bisherigen 25 Jahre, musste mal wieder einiges an Arbeiten verrichtet werden, um dem
gewünschten Ergebnis Rechnung zu tragen.
Ich hatte mich für ein größeres Projekt entschieden
und dafür auch ein ganzes Wochenende inklusive Nachtschichten eingeplant. |
Nachdem alle Anbauteile wie
Kühlerschläuche und Verkabelungen sinngemäß entfernt waren, begann ich damit Bauteile
zu demontieren wie Haube, Kühler, Krümmer und zu guterletzt den Motor, der durch einen
Neuwertigeren KK mit nur 100TKM Laufleistung ersetzt werden sollte. Nicht das der alte
Kaputt war, aber er hatte schon eine ziemlich hohe Laufleistung von fast 280TKM.
Ausserdem sollte eine Servolenkung nicht länger fehlen, die damals noch nicht zur
Serienausstattung gehörte. Als Teilespender diente ein sehr verosteter und
leider schlecht gepflegter 82´er Quattro der aber technisch in einem guten Zustand war.
Ihm entstammten alle Teile samt Motorkabelbaum und Sicherungskasten sowie weitere Teile. |
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Links sieht man den
bedauernswerten Rest des Teilespenders, der hier seinen letzten Weg zur Wiederverwertung
antritt. Selbstverständlich wurden alle intakten Teile ausgebaut und auf Lager gelegt, um
bei bedarf sofort Griffbereit eine Wiederverwendung zu finden und dabei nicht unerhebliche
Kosten einzusparen.
Eingefleischte Audi-Fans wissen um die stolzen Preise. Da kommen schnell
schwindelerregende Unsummen zusammen, sollte man z.B. mal ein Differential oder eine
Kardanwelle benötigen.
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Nachdem nun
der Motorraum (siehe weiter oben) "leergeräumt" war, machte ich mich daran das
alte Lenkgetriebe zu demontieren, da es durch das des Ersatzteilträgers ersetzt wurde,
welches mit dem Hydraulikventilgehäuse ausgestattet ist, woran letzlich die
Versorgungsschläuche für die Servolenkung angeschlossen werden. |
Servogetriebe
inklusive
Servopumpe (ZF) und Ausgleichsbehälter
für ATF-Öl
(Automatic-
Transmission-
Fluid)
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Hier kommt das neue Lenkgetriebe nach
Umgebungsreinigung zum Einsatz
(Grafik skaliert)
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Das links dargestellte Bild zeigt den Motorraum
während der intensiven Reinigung. Starke Ablagerungen
und Konservierungswachs auf den Kotflügelinnenflanken
gestalteten sich als zeitaufwändige Zusatzarbeit.
Gut zu erkennen ist hier das Getriebe welches ebenfalls
gewartet und mit neuem Getriebeöl befüllt wurde,
obwohl dies nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre.
Aber wenn schon, denn schon... ;-)
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Nach
Reinigung des Motorraums und erfolgreichem Einbau des neuen Lenkungsgetriebes, machte ich
mich daran
den Austauschmotor für die Übernahme in den Quattro vorzubereiten, dazu mussten die
Abgaskrümmer vom alten und neuen Motor abgebaut und getauscht werden. Selbstverständlich
geht sowas meistens nicht ohne Komplikationen über die Bühne und der ein- oder andere
Stehbolzen geht dabei drauf. Allerdings sollte sowas in einer gut ausgerüsteten Werkstatt
absolut kein Problem - sondern einen nur geringfügigen zusätzlichen Zeitaufwand -
darstellen. |
Auf diesem Bild kann man
sehr gut die beiden beim 80er Quattro verwendeten Abgasrückführungen erkennen.
(3 und 2 Rohre)
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Hier sind die neuen
Bolzen gut zu erkennen.
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Zur besseren
Abgasrückführung hatte man zu den Anfangszeiten eine Anlage vorgesehen, die im Bereich
hinter dem Zylinderkopf mehrfach geteilt war. (5 in 3-Anlage) Somit waren am Flansch
zwischen Sammelkrümmer und Hosenrohr
die 3 oder je nach Ausführung auch 2 Rohre zu erkennen. Nach dem ersten Produktionsjahr
entschloß man sich, die bisherige Ausführung gegen eine (wie man meinte) Strömungs- und
Kostengünstigere Variante zu ersetzen, was sich allerdings durch geringfügigen
Leistungsverlust im oberen Drehzahlbereich bemerkbar machen sollte.
Auch liessen sich hierdurch die Servicezeiten reduzieren, da der Aufwand geringer wurde,
die 4 anstelle von 5 Mutterverbindungen zu lösen. Dies wurde durch die einfachere
Zugängligkeit erreicht. |

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Nachdem der
Motorkabelbaum auf etwaige Anschlussdifferenzen überprüft wurde, verlegte ich ihn
in seine vorgegebene Position. Auch hierbei galt: Ruhig Blut bewahren! Das ist echt nichts
für schwache
Nerven und unerfahrene Bastler. Klar, ich will nicht übertreiben, probiert es ruhig
selber mal aus.
Ist ne Erfahrung wert, aber nicht meckern wenn euch der Wagen abfackelt, ich übernehme
keine Haftung!
Zur Sicherheit empfehle ich den Kabelbaum auf Durchgang zu messen und beim Anschluss
genauestens darauf
zu achten, das kein Kurzschluss entstehen kann. |
Anschliessend
ging es an den Einbau
des modifizierten Motors, was schon eher Routine
darstellte als eine wirkliche Neuerfahrung.
Hierbei kam mir meine Erfahrung aus fast 20
Jahren Maschinenbau und diversen
Audi-Aktionen zugute.
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Schade, das das Bild nicht
so gut geworden ist, aber ist das einzige was ich hiervon hab.
Ebenfalls gut zu erkennen, sind die
Doppelscheinwerfer die aufgrund
des aggressiven Anblicks zu
damaliger Zeit sehr gefragt
waren. Auch sie sind den ständigen Veränderungen der Vergangenheit zum Opfer gefallen
und mussten Platz machen für die helleren und stärker leuchtenden Breitbandscheinwerfern
der 1. Generation. |
Doch auch diese
Verschwanden wieder
zugunsten der
2. Generation |
Langsam nimmt es wieder angenehme
Formen an, der Motor, der Kabelbaum und die Servolenkung sind
verbaut und auf Funktion geprüft worden. Gut zu erkennen ist der Unterschied zum
vorherigen Bild.
Um zurück zu gelangen (Klicke auf den Link) |

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Da steht er nun wieder in neuem Glanz und dürfte,
neben etwas Mehrleistung, auch einige ältere Zeitgenossen
mit seinem Anblick erfreuen. Für mich bedeutet es wieder einige Jahre
Bedenkenlosigkeit, wenn ich bei schönem Wetter den Boliden
aus seiner Tiefgarage zum Flanieren hole.

(Links im Hintergrund ein ebenfalls sehr begehrtes Teil:
Ein 4,2 Liter V8 (ABH), echter
Ferrari-Jäger.)
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Auch die Mittelkonsole hat eine Modifizierung erlebt. Neben der
ursprünglichen Ausstattung sollten noch
Rundinstrumente aus dem Audi-Coupé hinzukommen.
Sie beinhalten:
Voltmeter, Öldruck und Motoröltemperatur
Da jedoch das Platzangebot oberhalb des Aschen- bechers sehr begrenzt ist und auch noch
Platz für ein Radio bleiben sollte, musste eine Sonderlösung
gefunden werden, denn schliesslich sollte die Steuerung für das mittlere- und hintere
Sperrdifferential erhalten bleiben.
Aber mit ein wenig Erfindergeist paßt alles rein und es sieht, neben der Funktionalität,
obendrein noch richtig gut aus. Zugegebenerweise stammen auch Armaturenbrett
sowie die Mittelkonsole und der zugehörige Kabelbaum aus dem Coupé-Modell und reihen
sich nahezu perfekt in das Gesamtbild ein.
Originalkonsole
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So sah er
voreinigen Jahren einmal aus, lediglich die Chromzierleisten mußten verschwinden, denn
sie erhöhen die Rostgefahr erheblich, da sich unterhalb der Zierleisten jede menge Dreck
ablagern und somit die Karosserie gefährden kann. Außerdem, so finde ich, stellen sie
nicht gerade eine optische Aufwertung dar.
Aber Geschmack ist ja bekanntlich subjektiv. |

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Fortsetzung folgt...
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